Ausstellung »Verbrannte Orte - Bücherverbrennungen von 1933«
4. Oktober bis 10. November 2024 im Frank-Loebschen Haus, Kaufhausgasse 9 in Landau,
direkt neben dem Alten Kaufhaus und der Katharinenkapelle
Schon drei Monate nach der Machtübernahme begannen die Nationalsozialisten mit massiven Einschüchterungspraktiken. Einen Höhepunkt bildete die Veröffentlichung der „Liste des undeutschen Geistes“, auf der 131 Autoren als angeblich schädlich und unerwünscht diffamiert wurden. Bücher dieser Autor*innen wurden am 10. Mai 1933 auf öffentlichen Plätzen verbrannt. Bekannt wurde dies als „Aktion wider den undeutschen Geist“. Die Verbrennungen wurden aus dem Kreis der Deutschen Studentenschaft in mehr als 20 Städten zentral organisiert. Neben der systematischen und zentral organisierten Verbrennung gab es an vielen Orten weitere Bücherverbrennungen, welche von lokalen Akteur*innen organisiert wurden.
Auch in Landau versammelten sich am Vormittag des 10. Mai 1933 hunderte Landauer und Landauerinnen, Lehrpersonal sowie Schüler und Schülerinnen auf dem heutigen Rathausplatz zur Bücherverbrennung.
Betrachten wir einen solchen Ort – wie unseren schönen Rathausplatz – anders, wenn wir wissen, was dort passiert ist? Diese Frage steht im Fokus der Ausstellung „Verbrannte Orte - Bücherverbrennungen von 1933“. Zu sehen sind Fotografien heutiger „verbrannter Orte“. Sie laden die Betrachter*innen ein, sich mit der Geschichte auseinanderzusetzen. Ergänzt werden die Fotografien durch Hintergrundinformationen zu den nationalsozialistischen Bücherverbrennungen, der NS-Literaturpolitik sowie den betroffenen Autorinnen und Autoren.
Mit einem Themenschwerpunkt auf Demokratie und Meinungsfreiheit verbindet die Ausstellung die Geschichte mit heutigem Engagement. Über 160 Verbrennungen gab es damals in Deutschland, nur wenige sind heute noch bekannt, ein guter Grund, sich mit diesem Teil unserer Geschichte zu beschäftigen.
Öffnungszeiten der Ausstellung:
Dienstag bis Donnerstag: 10 bis 12 Uhr und 14 bis 17 Uhr
Freitag bis Sonntag: 11 bis 13 Uhr
Montags und feiertags geschlossen
Der Eintritt ist frei.
Begleitveranstaltungen:
Bücherverbrennung 1933. WER – WAS – WANN?
Szenische Lesung im Rahmen der Ausstellung „Verbrannte Orte“ mit Texten von Lessing bis Tucholsky vorgestellt und gelesen von Elisabeth Morawietz, Sigrid Weyers und Erica Risch -
Begrüßung: Christian Leonhardt, Vorsitzender Kulturzentrum Altstadt e.V.
Historische und lokale Einordnung: Christine Kohl-Langer, Leiterin Archiv und Museum Stadt Landau
Sonntag, 6. Oktober, 11 Uhr, im Frank-Loebschen Haus in Landau
Finissage der Ausstellung „Verbrannte Orte“ - Gedenkkonzert zum 9. November
Samstag, 9.11.2024 | 18.30 Uhr | Altes Kaufhaus mit
Rebecca Rust, Cello
Friedrich Edelmann, Fagott
Dr. Dominik Geißler, Klavier
Weitere Informationen finden Sie hier
Ansprechpartner: Dr. Hans-Ludwig Buchholz, Frank-Loeb-Institut an der RPTU, hl.buchholz@rptu.de
Die Ausstellung „Verbrannte Orte“ wird vom Frank-Loeb-Institut an der RPTU, dem Kulturzentrum Altstadt e.V., dem Archiv und Museum und dem Kulturbüro der Stadt Landau gezeigt.